Langzeitarzt der German Doctors in Kalkutta und seit mehr als 20 Jahren im Einsatz.
Der Bericht wurde von Dr. D. Kölle gekürzt.
Das St. Thomas Frauen Tuberkulose Krankenhaus hat auf drei Stationen 42 Behandlungsbetten. Stationär aufgenommen werden schwer an Tuberkulose erkrankte Frauen, z. B. Erkrankte an schwerer, offener Lungen- Tuberkulose, Gehirn- und Wirbelsäulen Tuberkulose, Knochen-und Organ- Tuberkulose. Tuberkuloseerkrankung mit Zweiterkrankungen wie Diabetes mell. oder HIV müssen wegen der besonderen Therapiekontrollen stationär behandelt werden.
Oft bleiben auch nach der Heilung Einschränkungen der Leistungsfähigkeit zurück. Bei der Konkurrenz um Arbeitsplätze in den Slumgebieten mit den vielen Arbeitslosen bleiben diese Betroffenen dann chancenlos.
Zum St. Thomas Frauen Tuberkulose Krankenhaus gehört auch eineTuberkulose Ambulanz, die unter ärztlicher Leitung steht. Dort werden die Patienten untersucht und können einer Röntgenuntersuchung der Knochen und der Lunge zugeführt werden. Im dazugehörigen Labor kann durch eine Untersuchung des Bronchial- Auswurfs auf Tuberkulosebazillen eine offene Tuberkulose bestätigt oder ausgeschlossen werden.
Etwa 500 Tuberkuloseerkrankungen werden im Jahr erkannt. Wichtig ist, dass die Patienten die Behandlung motiviert zu Ende bringen, auch wenn es ihnen nach 4-6 Wochen wieder besser geht. Ein Behandlungsabbruch birgt immer die große Gefahr einer Resistenzentwickung in sich.
Project 36 trägt etwa die Hälfte der Krankenhauskosten. Die andere Hälfte wird von einer anderen deutschen Hilfsorganisation und den German Doctors übernommen. Das St. Thomas Home ist ein Patnerprojekt der German Doctors.
Dr. Tobias Vogt führt tägliche Visiten auf zwei Stationen durch. Die dritte Sation leitet ein indischer Facharzt für Lungenkrankheiten.
Da Dr.Tobias Vogt im St. Thomas Home wohnt, ist er auch in Notfällen ansprechbar.
Die stationär aufgenommenen Frauen stehen oft unter starkem psychischen Druck. Oft sind die Kinder „zuhause“ mangelhaft betreut. In besonders schwierigen Verhältnissen werden Mutter und Kind(-er) mit aufgenommen.
Die Langzeitbehandlung der Tuberkulose kann schwere Nebenwirkungen haben. Es braucht erfahrenes ärztliches Wissen, um die Behandlung auch dann weiterzuführen.
Der Verein „Project 36 Kalkutta- Hilfe e.V.“ kümmert sich auch um notleidende Frauen und Männer, die an Tuberkulose erkrankt sind und Hilfe bei der Verpflegung und bei der Kontrolle der Medikamenteneinnahme brauchen. Auch wird Hilfe zu einer Sauerstoffversorgung, zur Linderung der Atemnot, angeboten. Für Männer mit schweren Krankheitsverläufen oder nach Operationen ist oft nur eine kurzfristige stationäre Überbrückungsbehandlung in einem privaten( teuren) Krankenhaus möglich.
Der Tod des Mannes oder Vaters bringt viel Leid und finanzielle Not in die Familien. Da oft ein älteres Kind dann die Schule abbrechen muss, damit die Mutter arbeiten gehen kann, wird die Not in die nächste Generation weitergegeben.
Dr. Tobias Vogt bedankt sich auch im Namen der German Doctors für die anhaltende Hilfe.